Kurz Geschichte Teil 3 - Valyrion Pontar

Dieses Thema im Forum 'FAQs' wurde von Holzbein-Willy gestartet, 13 November 2013.

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  1. Holzbein-Willy

    Holzbein-Willy Team Leader Team Pirate Storm

    Valyrion Pontar

    Valyrion Pontar kannte die Katakomben wie seine Westentasche. Zu oft schon war er hier unten gewesen, um Abmachungen und Aufträge abzuschließen. Er hatte den Blick des Piraten auf seinem Rücken gespürt, als er um die Ecke gebogen war. Nun bog er nochmals links ab, folgte dem feuchten, mit Moos bewachsenen Weg, ging an einem alten Brunnen vorbei und stieg eine enge, steile Treppe hinauf. Valyrion kam an eine dicke, stählerne Gittertür. Aus seinem rechten Ärmel zog er einen schweren Schlüsselbund hervor. Mit flinken Fingern suchte er den passenden Schlüssel und öffnete die Tür. Ein langes, quälendes Quietschen jaulte durch die Katakomben, als das Gatter nach außen aufschwang.
    Als Valyrion das Haus seines Herrn betrat, war er nass geschwitzt. Die warme Luft, die über dem Hafen lag, war zum Schneiden dick. Er holte ein seidenes Tuch aus einer seiner Taschen und wischte sich damit über seinen kahlen Kopf. Ein Diener seines Herrn kam auf ihn zu und musterte ihn mit unverhohlener Verachtung. Egal welchen Stand oder Rang die Menschen haben, stets würdigen sie mich des gleichen Blickes, dachte Valyrion. „Der Master erwartet Euch. Ihr könnt seine Kammer nun betreten“, sprach der Diener und verbeugte sich leicht vor Pontar. Valyrion neigte seinen Kopf als Zeichen der Dankbarkeit. Mit leisen Schritten ging er auf die geschlossene Tür zu. Als er sie öffnete, legte sich Furcht um Valyrions Herz. Sein Herr war ein eiskalter Mann und unberechenbar. Als er den Türknauf drehte, bemerkte er, dass seine Hände zitterten.

    Der Mann und sein Herr

    Als er die Kammer seines Herrn betrat, stand dieser mit dem Gesicht zum Fenster und schaute auf das Treiben am Hafen, die Hände hinter dem Rücken gekreuzt. Das Zimmer war angenehm kühl und Valyrion merkte, wie sein Schweiß anfing zu trocknen.
    „Lautlos wie immer. Eine der vielen Fähigkeiten, die ich an dir schätze“, sprach er.
    Pontar atmete unmerklich auf. „Vielen Dank, Herr.“
    „Hast du den Auftrag überbracht?“ Die Stimme seines Herrn war tief und donnernd, doch trotzdem kaum mehr als ein Flüstern.
    „Natürlich. Wie Ihr es befohlen habt, Herr.“ Obwohl sein Herr mit dem Rücken zu ihm stand, verbeugte sich Valyrion. Als habe sein Herr diese Bewegung bemerkt, drehte er sich um und schaute seinen Untergebenen mit kalten Augen an.
    „Wie hat er den Auftrag aufgenommen?“ In den Augen seines Herrn lag misstrauische Anspannung. Selten hatte Valyrion diese Emotion in ihnen gesehen.
    „Mit Widerwillen. Allerdings glaube ich, dass Ihr ihm trauen könnt.“
    „Gut, ich traue zwar ihm nicht, aber deiner Menschenkenntnis. Dann wird also alles wie geplant ausgeführt?“
    „Selbstverständlich! Alles wird, wie von Euch gewollt, eintreten.“
    Ein grausames Lächeln umspielte den Mund seines Herrn. „Hervorragend, wirklich hervorragend!“

    Jonas Black

    Die Mannschaft stand um Jonas versammelt. „Ich habe heute einen Auftrag angenommen, der uns alle zu reichen Männern machen wird“, rief er aus.
    Ein Raunen ging durch die Reihen seiner Männer. Manche lächelten, andere, die Weiseren, schauten besorgt. Sie wussten, dass solche Belohnungen nie leicht erkauft wurden. Jonas nahm die Schriftrolle und brach das Siegel. Ein Siegel, welches er noch nie zuvor gesehen hatte.

    Laut las er vor: „Utensilien: 10 Fässer Schwarzpulver, Entgegennahme am Hafen Nassala, Taverne. Kontaktperson ist Thore Eisenauge. 20 Schreiner-Bekleidungen, Entgegennahme am Hafen Byrades, Taverne. Kontaktperson ist Darios Sturmfeder. Die Fässer mit Schwarzpulver sind, als Weinfässer getarnt, unter die Loge der Ränge am Hafen Tirinic abzulegen und mit einer Zündschnur genau während der Abschlussfeier der Meisterschaft der großen Fünf zur Explosion zu bringen …“ „Wir sollen die Anführer der fünf großen Handelshäuser in die Luft sprengen?“, der Ausruf kam von David, Jonas‘ erstem Maat. Jonas las unbeirrt weiter: „Ziel: Die Anführer der fünf größten Handelshäuser.“ Er ließ die Schriftrolle sinken. Ein entsetztes Stöhnen drang aus dutzenden Kehlen …


    Am Abgrund

    „Das ist Irrsinn. Da mache ich nicht mit!“, die Worte kamen von Lamaar, einem erfahrenen Piraten. Jonas hatte auf seine Unterstützung gehofft.
    Jonas‘ erster Maat, David, hielt dagegen: „Der Anschlag kann nicht auf uns zurückgeführt werden. Mit der Schreiner-Bekleidung sind wir sicher. Unter den vielen Handwerkern, die während der Meisterschaft ihren Dienst tun, fallen wir sicherlich nicht auf!“
    „Was springt denn nun genau für uns raus?“, fragte Jorge, der Smutje.
    „20 Millionen Goldstücke“, antwortete Jonas. Jorge pfiff durch die Zähne. „Das ist eine Menge Gold. Ich bin dabei!“
    „Noch ist niemand dabei!“, rief Jonas, „nicht bevor wir gemeinsam entschieden haben.“

    Insgesamt gehörten 34 Piraten seiner Crew an. Jonas gab das Zeichen zur Abstimmung. „Wer ist gegen den Auftrag?“ 17 Piraten hoben ihre Hand. Manche schnell und entschlossen, andere langsam und zögerlich. Unter ihnen war auch Lamaar. „Und wer ist dafür?“ Wieder hoben 17 Piraten die Hand, darunter David und Jorge. Zuletzt hob auch Jonas seine Hand. „Damit wäre es entschieden, wir führen den Auftrag aus.“
    „Ihr macht einen schweren Fehler!“, rief Lamaar. „Wir werden mit dem ganzen Gold nicht glücklich. Hört auf meine Worte!“
    Lamaar verließ fluchend das Deck Richtung Kajüten. Genau dies wollte Jonas vermeiden. Er hatte gehofft, er würde seine Mannschaft überzeugen können, doch alles war so schnell gegangen. Jetzt war der schlimmste aller Fälle eingetreten: Dieser Auftrag hatte seine Crew in zwei Lager geteilt. Jonas wünschte, er hätte den aufgedunsenen Pontar nie kennengelernt …
     
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