Kurz Geschichte Teil 4 - Überzeugende Argumente

Dieses Thema im Forum 'FAQs' wurde von Holzbein-Willy gestartet, 13 November 2013.

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  1. Holzbein-Willy

    Holzbein-Willy Team Leader Team Pirate Storm

    Valyrion Pontar

    Valyrion klopfte erneut an die Tür. Im Innern war ein kurzes Poltern zu hören, doch dann trat wieder Stille ein. Nochmals klopfte Pontar mit seinen ringbesetzten Fingern an die schwere Holztür, fester diesmal. „Ich komme ja schon, meine Güte“, drang es gedämpft aus dem Haus. Die Tür öffnete sich und ein verschlafener, ungepflegter Mann öffnete die Tür. Als er Pontar sah, wurde er sofort kreidebleich.
    „Ihr?“, fragte er voller Erstaunen.
    „Natürlich, wen habt Ihr denn erwartet? Wir waren für heute verabredet. Leider seid Ihr nicht zum eigentlichen Treffpunkt erschienen, wodurch ich Euch in Euren Privatgemächern aufsuchen musste.“
    „Scho-schon gut“, stammelte der Mann, „möchtet Ihr eintreten?“
    „Gerne, hier draußen redet es sich nicht sehr gut.“ Valyrion setzte sein freundlichstes Lächeln auf.
    Im Haus roch es nach Alkohol und altem Fett. Es war dreckig und überall lagen Kleidungsstücke und andere Gegenstände kreuz und quer auf dem Boden. Der Mann ließ sich ächzend in einen alten Sessel fallen, der prompt ein lautes Knarzen von sich gab. Dann schaute er Pontar an.
    „Wie habt Ihr mich gefunden?“
    „Muss ich Euch das wirklich erklären? Ich finde jeden, wenn ich es will.“ Valyrions Miene war versteinert. Der Mann nickte kurz und ließ sich dann nach hinten fallen.
    „Dann ist es also soweit? Ich muss Euch sagen, dass ich Euch den Gefallen nicht tun kann …“



    Überzeugende Argumente

    „Das ist sehr bedauerlich“, sagte Pontar gespielt traurig. Er hatte damit gerechnet, dass der Mann so kurz vor dem Ziel abspringen wollte. „Ich habe hier zwei Dinge, die Euch sicherlich überzeugen werden, Eure Absage noch einmal zu überdenken.“ Valyrion holte einen kleinen Beutel aus einer Tasche seiner Robe und warf ihn dem Mann zu. Als dieser den kleinen Beutel öffnete weiteten sich seine Augen.
    „Noch mehr Gold? Ehrlich, ich weiß um die Dringlichkeit Eurer Bitte, aber …“
    „Na, na, wartet noch mein zweites Argument ab.“ Erneut nestelte Pontar in seiner Robe und holte eine kleine Brosche hervor. Dem Mann stockte der Atem.
    „Woher habt Ihr das? Das gehört meiner Tochter, wie könnt Ihr …“
    „SEID STILL!“, schrie Pontar in einem Ton, der gar nicht zu seiner sonst so verweichlichten Stimme passte. Der Mann zuckte heftig und schrumpfte gleichzeitig in seinem Sessel zusammen.
    „Ihr wisst für wen ich arbeite oder?“, fragte Valyrion. Der Mann nickte verängstigt.
    „Gut, dann wisst Ihr auch, wozu er fähig ist. Sollte ich Euch noch einmal überzeugen müssen, werde ich Euch etwas Anderes als eine schäbige Brosche mitbringen, verstanden?“ Erneut nickte der Mann. Valyrion lächelte freundlich.
    „Es freut mich, dass wir uns doch noch einig wurden. Ihr habt die Aufsicht über die Loge und die Lieferungen während der Meisterschaft. Und wenn Euch ein Mann das Losungswort nennt, werdet Ihr ihn mit seinen Männern durchlassen, haben wir uns verstanden?“
    „J-ja.“
    „Sehr schön. Macht Euch keine Sorgen. Alles wird gut gehen und keiner wird Verdacht schöpfen.“
    Als Valyrion das Haus verließ, kicherte er. Ein weiteres Puzzleteil hatte sich ins Gesamtbild gefügt.



    Jonas Black

    In der Taverne von Byrades saßen nicht viele Männer, als Jonas eintrat. Der Klabautermann war eine abgehalfterte Kneipe mit vielen dunklen Ecken. Eine typische Piraten-Spelunke. Hinter ihm folgten Lamaar und David.
    „Wirt, einen Scherenschnaps bitte!“, rief Black durch die Kneipe. Als er an der Theke ankam, stand sein Getränk schon bereit. Der Wirt musterte ihn misstrauisch.
    „Wird nicht oft bestellt, dieses Gesöff. Hab euch noch nie hier gesehen. Woher kommt ihr?“
    „Wir sind auf der Durchreise“, gab Jonas zu, „und ich will in jeder Taverne vom Brendan Meer bis hin zur Westpassage die Spezialitäten der Regionen kennenlernen. Meine Jungs nervt es, aber ich hab es mir nun mal in den Kopf gesetzt.“ Wie auf Kommando verdrehten Lamaar und David die Augen.
    „Na, dann wirste enttäuscht sein. Unsere Spezialität schmeckt wie drei Tage alte Socken!“ Jonas sah den Wirt an und kippte den Drink in einem Zug herunter. Der Mann hatte Recht! Dieses Getränk schmeckte muffig, alt und brannte wie Feuer. Sein Magen rebellierte sofort.
    „Pfui Teufel, das Zeug kann man wirklich nicht trinken. Na ja, wenigstens habe ich es probiert. Danke dafür. Oder besser gesagt: Keinen Dank dafür.“ Black lächelte und schnippte dem Wirt ein Kupferstück zu. Als er zur Tür ging, sah er einen Mann mit langem Bart im Schatten einer Ecke sitzen und ihn mit zusammengekniffenen Augen anstarren. Als wäre nichts, ging er nach draußen an die frische Luft und atmete tief durch …



    Schritt eins erfüllt


    Es dauerte nicht lange und der Mann mit dem Bart kam herausgewankt. Als er Jonas sah, straffte er sich und kam strammen Schrittes auf ihn zu. „Jonas Black? Gute Idee, das mit den Spezialitäten. Hab mich schon gefragt, wie du das mit dem Losungswort machen willst.“ Darios Sturmfeder grinste böse.
    „Darios Sturmfeder? Gute Idee, dass du so getan hast, als wärst du betrunken!“
    „Oh, ich BIN betrunken“, lachte Darios, „aber ich habe trotzdem meinen Auftrag nicht vergessen. Kommt mit, ich bringe euch zur Schreiner-Bekleidung.“
    Obwohl sie nur ein kleines Stück gehen mussten, war der Weg doch beschwerlich. Steil stieg der Trampelpfad zur Hütte von Sturmfeder an und ein paar Mal mussten sie aufpassen nicht über einen losen Stein oder Ast zu stolpern. Als sie an der Hütte ankamen, schnauften die drei Piraten schwer. Sturmfeder schien den Weg wirklich öfter zu gehen, denn als er sie ansprach, klang er völlig ruhig.
    „Wofür braucht ihr die Anzüge eigentlich?“, fragte er.
    „Geht dich nichts an“, sagte Jonas, als er wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, „Gib uns einfach die Kleidung und stell keine weiteren Fragen, ok?“
    „Na gut, wie ihr wollt. Is vielleicht auch besser so. Ich will mich ja nirgendwo einmischen.“ Darios drehte sich um und verschwand im Haus. Als er zurückkam, hatte er zwei Kisten unter den Armen.
    „Hier sind die Sachen. Viel Spaß damit. Bezahlt wurde ich ja schon, ihr schuldet mir also nichts.“
    „Alles klar.“ Black sah kurz in die Kartons, nickte Lamaar und David zu und verabschiedete sich dann. Zusammen machten sie sich wieder auf den beschwerlichen Weg nach unten. Würde einer von uns jetzt fallen, würde er bis zum Hafen purzeln, dachte Jonas. Als sie die Kisten auf dem Schiff verladen hatten, packte Lamaar Jonas fest am Arm und hielt ihn fest, sodass David vorausging.
     
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